Das Buch scheint mir ein "Mitnehmer" zu sein, weil es sehr vielen Leuten erlaubt, an den verschiedensten Stellen lachend anzuknüpfen und ein Stück mitzugehen in Themen, die gerade in Deutschland eigentlich öffentlich tabuisiert sind. Dies wird besonders auffällig, wenn sich der Autor zu seiner Homosexualität bekennt - und dies auch ihm selbst leichter über die Lippen bzw. den Notizblock kommt als beispielsweise das Bekennen zu einem zusammengebastelten, aber ethisch verbindlichen Glauben, für das er Spott fürchtet. Er kann alte Kirchen so liebevoll schildern wie Menschen, die ihn berühren und beeindrucken. Denn in beiden Fällen weiß er sich jeweils angenommen, so wie er ist.
Ich habe das Buch verschlungen und mich glänzend unterhalten gefühlt. Vielleicht kann Kerkeling auch gar nicht anders als unterhalten; er ist nun mal Entertainer. Und vielleicht ist es auch das, was andere an dem Buch stört. Doch mit Verlaub, liebe Pilgerinnen und Pilger, liebe nach-der-Erleuchtung-Suchenden, liebe Spiritualisten - ihr habt doch von Kerkeling wohl auch nichts anderes erwartet?
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